Wann benutzen wir Präsens – die Transkription der Folge 25
Hallo! Heute bespreche ich die Nutzung der Zeit Präsens, das man nicht nur zur Beschreibung vom gegenwärtigen Geschehen braucht. Wann sonst? Darüber ist heute die Rede. Die Transkription kannst du natürlich auf meinem Blog www.niemieckizmoniką.pl lesen. Es geht los!
Das Präsens taucht in 4 Bedeutungsvarianten auf:
1. Aktuelles Präsens
Das aktuelle Präsens drückt gegenwärtige Sachverhalte aus. Aktzeit, Sprechzeit und Betrachtzeit fallen in der Gegenwart zusammen.
Das aktuelle Präsens kann mit einer fakultativen Temporalangabe verbunden werden, zum Beispiel „jetzt“, „in diesem Augenblick“ und mit anderen Temporalangaben.
Seine Tochter studiert (jetzt) in Berlin.
Er sucht (gerade, in diesem Augenblick) seinen Kugelschreiber.
2. Präsens zur Bezeichnung eines zukünftigen Geschehens
Das Präsens drückt in dieser Bedeutungsvariante zukünftige Sachverhalte aus. Die Betrachtzeit und die Aktzeit liegen nach der Sprechzeit. Diese Variante des Präsens kann eine lexikalische Angabe der Vermutung und auch eine fakultative Temporalangabe (bald, morgen u.a.) bei sich haben:
In einem Monat haben die Kinder Ferien.
Die Gäste kommen (vermutlich) (bald) zurück.
3. Präsens zur Bezeichnung eines vergangenen Geschehens (historisches Präsens).
Das Präsens drückt in dieser Bedeutungsvariante vergangene Sachverhalte aus. Die Aktzeit und die Betrachtzeit liegen vor der Sprechzeit. Die Vergangenheitsbedeutung muß durch eine obligatorische Temporalangabe (gestern, neulich, 1946), oder durch einen entsprechenden Kontext deutlich werden. Diese Variante ist auf die Erzählung, auf die Beschreibung historischer Tatsachen und auf die Dichtersprache beschränkt.
Beispiele:
1939 beginnt der zweite Weltkrieg.
Neulich treffe ich einen Kommilitonen.
4. Generelles oder atemporales Präsens.
Das Präsens drückt in dieser Bedeutungsvariante allgemeingültige Sachverhalte aus und ist an keine objektive Zeit gebunden. Die Sprechzeit und die Betrachtzeit sind zwar Gegenwart, die Aktzeit liegt jedoch während und zugleich vor und nach der Sprech- und Betrachtzeit. Diese Variante des Präsens drückt allgemeingültige Wahrheiten aus und lässt auch eine zusätzlich Temporalangabe nicht zu, die ja die Allgemeingültigkeit einschränken würde.
Beispiele:
Die Erde bewegt sich um die Sonne.
Silber ist ein Edelmetall.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Facebook ist ein soziales Netzwerk.
Wir können das Thema „Benutzung des Präsens“ auf folgende Weise zusammenfassen:
Das Präsens dient in der deutschen Sprache zum Ausdruck vom gegenwärtigen Geschehen, vom künftigen Geschehen, von der Vergangenheit (historisches Präsens) und zum Ausdruck von allgemeingültigen Wahrheiten.
Damit beende ich diese Folge. Wenn sie Dir gefallen hat, gib Bescheid. Bis bald!