Quiz zur Sprache und Literatur, Teil 1 – deutsche Version, Folge 19

Quiz zur Sprache und Literatur, Teil 1 – deutsche Version, Transkription der Folge 19

Hallo, mein Name ist Monika. Die heutige Folge beinhaltet Fragen zur Sprache und Literatur. Sie ist an fortgeschrittene Lernende adressiert. Du hörst eine Frage und vier verschiedene Antworten, unter denen nur eine richtig ist. Nach ein paar Sekunden Zeit wird die Frage wiederholt. Dann kommt die richtige Antwort mit ihrer kurzen Erklärung. Es gibt natürlich die Möglichkeit, die Aufnahme nach jeder Frage kurz zu stoppen, um dann in Ruhe zu überlegen. Die Transkription ist wie immer auf meinem Blog: www.niemieckizmoniką.pl. Viel Spaß!

Die Sprache ist ein Mittel der Verständigung, der Kommunikation. Forscher schätzen, dass die menschliche Sprachfähigkeit etwa 40 000 Jahre alt ist; die Entstehung von Sprache ist aber bis heute wissenschaftlich nicht geklärt. Die Literatur entstand in den frühen Hochkulturen, etwa im 3. Jahrtausend  v.  Chr. in Babylonien und Ägypten. Im wörtlichen Sinn bezeichnet der Begriff zunächst einmal alles Geschriebene, im Wesentlichen wird Literatur aber als die „schöne“ Literatur, die Belletristik, begriffen.

1. Außer in Deutschland ist Deutsch in sechs anderen europäischen Ländern Amtssprache. Welches Land gehört nicht dazu?

a) Italien

b) Luxemburg

c) Belgien

d) Frankreich

Richtig ist d): Auch wenn in Frankreich von rund einer Million Menschen Deutsch gesprochen wird, ist es dort keine Amtssprache.

In Italien, in der Provinz Bozen, ist Deutsch neben Italienisch Amtssprache, ebenso in Luxemburg neben Französisch und Luxemburgisch. In Belgien ist Deutsch neben Französisch und Niederländisch (Flämisch) die dritte Amtssprache.

2. Welche der genannten Personen war kein Literat oder Schriftsteller?

a) E. T. A. Hoffmann

b) Friedrich Hoffmann

c) Hugo von Hofmannsthal

d) Hoffman von Fallersleben

Richtig ist b): Friedrich Hoffmann war Arzt und Chemiker. Auf ihn gehen die aus einem Teil Äther und drei Teilen Alkohol bestehenden Hoffmannstropfen zurück.

E. T.  A.  Hoffmann beeinflusste mit seiner fantastischen Novellen die Weltliteratur.

Hugo von Hofmannsthal zählt als Lyriker und Dramatiker zu den bedeutendsten Vertretern des österreichischen Symbolismus.

Hoffmann von Fallersleben dichtete den Text des Deutschlandsliedes.

3. Welche der Sprachen gehört nicht zur germanischen Sprachfamilie der indogermanischen Sprachen?

a) Litauisch

b) Färöisch

c) Jiddisch

d) Afrikaans

Richtig ist a): Litauisch ist keine germanische Sprache, sondern gehört zusammen mit dem Lettischen zur baltischen Sprachfamilie.

Färöisch ist eine dem Isländischen verwandte Sprache, die auf den Färöer-Inseln gesprochen wird.

Jiddisch entwickelte sich aus dem mittelalterlichen Deutsch und hat noch heute etwa fünf Millionen Sprecher.

Afrikaans entstand in Südafrika aus niederländischen Dialekten des 17. Jahrhunderts.

4. Wie nennt man einen Beisatz oder eine Beiordnung eines erläuternden Satzgliedes?

a) Attribut

b) Adjektiv

c) Apposition

d) Adverb

Richtig ist c): Ein Beisatz oder eine Beiordnung eines erläuternden Satzgliedes ist eine Apposition.

Sie steht als Attribut im gleichen Kasus wie das Substantiv oder Pronomen, zu dem sie gehört („Adam, der erste Mensch”).

Ein Attribut ist eine nähere Bestimmung, die einem Substantiv, einem Adjektiv (Eigenschaftswort) oder einem Adverb (Umstandswort) beigefügt ist.

5. Einer der folgenden Begriffe bezeichnet keine der drei literarischen Hauptgattungen. Welcher ist es?

a) Lyrik

b) Epik

c) Prosa

d) Dramatik

Richtig ist c): Prosa ist die freie, nicht durch die Gesetze der Verses gebundene Sprachform.

Lyrik ist neben Epik, der erzählender Dichtung, und der Dramatik, der Bühnendichtung, die dritte literarische Hauptgattung. Lyrik wird oft als Synonym für gereimte Gedichte verstanden.

6. Welcher deutschsprachige Drammatiker prägte den Begriff des epischen Theaters?

a) Bertold Brecht

b) Peter Weiss

c) Max Frisch

d) Friedrich Dürrenmatt

Richtig ist a): Das epische Theater als eine erzählende Sonderform der Dramatik wurde in den 1920 er-Jahren von Bertold Brecht entwickelt und begründete seinen Weltruhm.

Peter Weiss führte in seinen Werken die Tradition des epischen Theaters fort.

Auch die frühen Dramen von Max Frisch und die Schauspiele Friedrich Dürrenmatts lassen die Einflüsse Brechts und des epischen Theaters erkennen.

7. Wie nennt man ein Kurzwort aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter, das zu einem eigenen Wort wird?

a) Anagramm

b) Antonym

c) Akronym

d) Palindrom

Richtig ist c): Ein Kurzwort aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter ist ein Akronym, beispielsweise UNO als Abkürzung von United Nations Organisation.

Ein Anagramm wird durch Umstellen der Buchstaben eines anderen Wortes gebildet.

Ein Antonym ist ein Wort mit entgegengesetzter Bedeutung zu einem anderen, ein Palindrom eine Buchstaben- oder Wortfolge, die von vorne und hinten gelesen (den gleichen) Sinn ergibt.

8. Welche Figur der griechischen Mythologie kommt in den Schauspielen Goethes nicht vor?

a) Helene

b) Antigone

c) Chiron

d) Iphigenie

Richtig ist b): Der antike Mythos von Antigone wurde literarisch vielfach bearbeitet, unter anderem von Sophokles und Brecht, jedoch nicht von Goethe.

Helena und Chiron treten in „Faust. Der Tragödie II. Teil” auf, Iphigenie ist die Titelheldin des Schauspiels „Iphigenie auf Tauris”.

9. Bei welchen alljährlichen Festspielen wird Hugo von Hofmannsthals „Jedermann” aufgeführt?

a) Bayreuth

b) Salzburg

c) Oberammergau

d) Stratford-upon-Avon

Richtig ist b): Die Aufführung des „Jedermann” von Hugo von Hofmannsthal ist der Höhepunkt der Festspiele von Salzburg.

Bei den alljährlichen Festspielen in Bayreuth werden die Musikdramen von Richard Wagner aufgeführt.

Oberammergau ist für seine seit 1634 alle zehn Jahre durchgeführten Passionsspiele bekannt.

In Stratford-upon-Avon finden die Shakespeare-Festspiele statt.

10. Welches gilt als das älteste Zeugnis deutschprachiger Dichtung?

a) das Heldenepos „Beowulf“

b) die Götter- und Heldendichtung „Edda“

c) das Nibelungenlied

d) das Hildebrandslied

Richtig ist d): Das Hildebrandslied stammt aus dem 9. Jahrhundert und ist ein in althochdeutscher Sprache verfasstes Heldenepos in Stabreimen. „Beowulf“ ist ein Heldengedicht aus dem 8. Jahrhundert und gilt als eines der ältesten Zeugnisse altenglischer Dichtung.

Die „Edda“ ist in altisländischer Sprache verfasst und stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Das Nibelungenlied entstand um 1200, zur Blütezeit der mittelhochdeutschen Dichtung.

11. Was bedeutet das Wort „luschig“?

a) träge, langsam

b) launisch, unberechenbar

c) ungenau, schlampig

d) hinterlistig, gemein

Richtig ist c): Das Adjektiv „luschig“ bedeutet „ungenau“, „liederlich“, „schlampig“. Es kommt vom Hauptwort „Lusche“, das im 17. Jahrhundert noch „Hündin“ bedeutete, später dann ein Schimpfwort für schlechte Spielkarten (Nieten) und menschliche Versager wurde.

12. Welcher der Romane stammt nicht von Heinrich Böll?

a) „Haus ohne Hüter”

b) „Deutschstunde”

c) „Billard um halb zehn”

d) „Gruppenbild mit Dame”

Richtig ist: b): Der Roman „Deutschstunde” stammt von dem Schriftsteller Siegfried Lenz.

In „Haus ohne Hüter” schilderte Böll die soziale Not im Nachkriegsdeutschland, die Romane „Billard um halb zehn” und „Gruppenbild mit Dame” waren breiter angelegte Zeitdarstellungen der Bundesrepublik in den 1950er- und 1960er- Jahren.

Mit der Frage zu Romanen von Heinrich Böll beenden wir die heutige Folge. Die Quellen der von mir ausgesuchten Fragen sind in der Transkription auf meinem Blog www.niemieckizmoniką.pl aufgeführt.

Ich bedanke mich für das Zuhören! Lass mich wissen, was Du von solchen Quizfragen hältst.

Sehr wahrscheinlich werde ich bald mehrteilige Quizfolgen zu Fremdwörtern, Redewendungen und Zitaten vorbereiten. Ich bin gespannt, wie lange ich dafür brauchen werde. Diese hier hat ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen!

Wenn Du meinen Blog abonnierst, erhältst Du dann regelmäßig Informationen über neue Podcastfolgen. Bis bald! Mach`s gut!

Quellen:

Testen Sie Ihr Wissen“ – Dudenverlag

Teste deine Allgemeinbildung“ – Frank und Doris Brenner

Wie gut ist Ihr Deutsch“ – Bastian Sick

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