Genus des Substantivs, Teil 2, deutsche Version – Folge 7

Das Genus des Substantivs nach seiner Form. Viele Endungen und Beispiele. Viel Spaß! 😉

 

Genus des Substantivs, Teil 2 – Transkription der Folge Nr. 7

So, wie ich es angekündigt hatte, ist es Zeit für den zweiten Teil der Geschichte über das Genus des Substantivs. Die erste Folge, die das Blut in Adern gefrieren ließ wartet auf ihre Fortsetzung. Was ist bis jetzt passiert?

Das natürliche Genus stellt sich zum ungleichen Gefecht mit dem grammatischen Genus, das himmelweit stärker als das natürliche Genus ist. Es wird nämlich von Regeln unterstützt und von einer Schar der Ausnahmen umgeben. Während das natürliche Genus sich mit Hilfe der Logik wehrt: „der Vater“ muss doch ein Maskulinum sein, ebenso „die Lehrerin“ ein Femininum, also eine Frau(wenigstens auf den ersten Blick), pfeift das grammatische Genus auf die Logik. Es befiehlt seinen Untertanen, also den Lernenden, die Substantive samt den dazugehörenden Artikeln auswendig zu pauken und lässt sich nicht davon beunruhigen, dass sich die Armen bis ins hohe Alter irren. Wenn sie auf die unschuldig gestellte Frage, ob „Gift“ in der deutschen Sprache ein Maskulinum oder ein Femininum ist, die Antwort hören, dass „das Gift“ ein Neutrum ist, schrumpft ihr Selbstwertgefühl wenigstens für ein paar Minuten erheblich zusammen.

Das dominante grammatische Genus nimmt alles in seine Hände und stellt Substantive in zwei Gruppen auf. In die erste Gruppe kommen diejenigen, deren Bedeutung einen Einfluss auf ihr Genus hat, in die zweite kommen alle, deren Form die erste Geige spielt. Eine lebensechte Einstellung. Alle anderen, die keinen Platz in einer von den zwei Gruppen ergattern konnten, sind entweder Ausnahmen, oder Substantive, deren Genus keinen Regeln unterliegt. Die warten dann nur darauf, dass Menschen się auswendig lernen und sie für immer im Gedächtnis behalten.

Das natürliche Genus und das grammatische Genus mit seiner semantischen Gruppe wurde im ersten Teil analysiert. Jetzt, im Teil zwei knüpfen wir uns die Früchtchen vor, die in der zweiten Gruppe zu Hause sind. Hier können sie mit ihrem Genus auf Grund ihrer Form prahlen, dh. es ist also ausschlaggebend, welches Suffix sie besitzen.

Die Teilung der Substantive auf Grund der Form.

1. Maskulina

Deverbativa mit Nullsuffix:

der Gang

der Sprung

der Betrieb

– Substantive auf -ig, -ling, -s (nach Konsonant):

der Essig

der Käfig

der Lehrling

der Zwilling

der Fuchs

der Knirps

der Schnaps

– Fremdwörter (vor allem Personenbezeichnungen) auf -ant, –är, -ent, -et, -eur, -ist, -loge, -or, -us:

der Praktikant

der Absolvent

der Athlet

der Ingenieur

der Artist

der Biologe

der Doktor

der Zyklus

Ausnahmen:

das Genus

das Tempus

2. Feminina

Deverbativa auf -t:

die Fahrt

die Schlacht

die Last

Ausnahmen:

der Durst

der Frost

der Dienst

das Gift

– die meisten Substantive auf -e (vor allem Zweisilber):

die Liebe

die Lampe

die Straße

die Rose

die Schlange

Ausnahmen:

der Bote

der Käse

das Auge

das Ende

– Substantive mit den Suffixen -ei, -heit, -keit, -schaft, -ung:

die Bücherei

die Malerei

die Partei

die Gelegenheit

die Krankheit

die Wahrheit

die Fähigkeit

die Kleinigkeit

die Standhaftigkeit

die Freundschaft

die Gesellschaft

die Wirtschaft

die Heizung

die Lösung

die Verfassung

– Fremdwörter auf -age, –ät, -anz, -enz, -ie, -ik, -ion, -ur:

die Etage

die Qualität

die Ambulanz

die Differenz

die Kopie

die Klinik

die Deklination

die Dressur

Ausnahmen sind:

der Firlefanz

der Popanz

der/das Lampion

der Skorpion

der Spion

das Stadion

das Abitur

das Futur

der Purpur

3. Neutra

Diminutiva auf -chen und -lein:

das Häuschen

das Büchlein

– Kollektiva mit -Ge:

das Gebirge

das Gebüsch

das Gerede

das Gebrüll

– substantivierte Infinitive (auf -en):

das Sprechen

das Singen

– Fremdwörter auf -ett, -il, -ma, -o, –(m)ent, -um:

das Kabinett

das Ventil

das Drama

das Konto

das Dokument

das Zentrum

Ausnahmen:

der Zement

und die Maskulina (Personenbezeichnungen) auf -ent:

z. B:

der Absolvent

die Mehrzahl der Substantive auf -nis:

das Ergebnis

das Ereignis

das Gedächtnis

Ausnahmen:

– Einige Substantive auf -nis sind Feminina:

die Erlaubnis

die Wildnis

die Fäulnis

– außerdem einige Wörter wie:

die Empfängnis

die Finsternis

die Bitternis

– und einige vor allem im Plural gebrauchte Wörter wie:

die Ersparnis

die Erschwernis

Achtung:

Schwankend ist der Artikelgebrauch auch bei den mit -meter zusammengetzten Bezeichnungen für Maßeinheiten:

der/das Millimeter

der/das Zentimeter

der/das Kilometer

Bei den anderen Zusammensetzungen mit -meter ist das Genus auf eine bestimmte Form festgelegt:

der Gasometer

das Barometer

das Thermometer

Ähnlich verhält es sich bei den Zusammensetzungen mit -messer:

der Geschwindigkeitsmesser

das Küchenmesser

und -mut:

der Edelmut

der Freimut

der Hochmut

der Missmut

der Unmut

die Anmut

die Armut

die Großmut

die Langmut

die Schwermut

die Wehmut

Sei nicht traurig, dass die Geschichte mit dem Genus in der Hauptrolle zum Ende geht. Es erwartet Dich nämlich noch eine kurze Zusammenfassung:

Ein Substantiv hat ein natürliches oder ein grammatisches Genus.

Ein natürliches Genus haben Personen und Tiere.

Beim grammatischen Genus wird es nach der Bedeutung oder der Form unterschieden.

Nach der Bedeutung unterscheiden wir:

Maskulina:

Jahreszeiten, Monate und Wochentage

Himmelsrichtungen, Winde und Niederschläge

Spirituosen

Automarken und Züge

Mineralien und Gesteine

Bergnamen

Feminina:

die Schiffs- und Flugzeugnamen

Bäume und Blumen

Zigarettensorten

die substantivischen und substantivierten Kardinalzahlen

die meisten Flussnamen auf -a und -e sind feminin

Neutra:

Hotels, Cafès und Kinos

chemische Elemente

physikalische Einheiten, Buchstaben, Noten, Farben und Sprachen

Wasch- und Reinigungsmittel

Kontinente, Länder, Inseln und Orte(soweit się ohne Attribut Nullartikel haben)

Nach der Form unterscheiden wir:

Maskulina:

– Deverbativa mit Nullsuffix

– Substantive auf -ig, -ling, -s (nach Konsonant)

– Fremdwörter (vor allem Personenbezeichnungen) auf -ant, –är, -ent, -et, -eur, -ist, -loge, -or, -us

Feminina:

– Deverbativa auf -t

die meisten Substantive auf -e (vor allem Zweisilber)

– Substantive mit den Suffixen -ei, -heit, -keit, -schaft, -ung

– Fremdwörter auf -age, –ät, -anz, -enz, -ie, -ik, -ion, -ur

Neutra:

– Diminutiva auf -chen und -lein

– Kollektiva mit -Ge

– substantivierte Infinitive (auf -en)

Fremdwörter auf -ett, -il, -ma, -o, –(m)ent, -um

– die Mehrzahl der Substantive auf -nis

Die Zusammenfassung ist beendet. Das Thema Genus der Substantive ist für heute zwar fertig, aber nicht ganz. Es wird nämlich um das doppelte Genus ergänzt. Sicherlich hast Du etwas davon gehört. Ein Beispiel ist das früher erwähnte Wort „See“. Mit dem männlichen Artikel bedeutet es ein stehendes Binnengewässer, mit dem weiblichen Artikel „die See“ bedeutet es das Meer. Es gibt zahlreiche ähnliche Beispiele und sie werden das Thema der nächsten Folge sein. Ich freue mich schon darauf, das Material dazu vorzubereiten.

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Bis bald!

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